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nach Bethlehem.BETHLEHEM. 5. Route. 253 dem Orte begraben (I Mos. 35, 19). Während der ganzen christlichen
Zeit haftete die Tradition stets an demselben Platze; Jahrhunderte
hindurch fand man eine steinerne Pyramide über dem Grabe, an-
geblich
aus 12 Steinen nach der Zahl der israelitischen Stämme
bestehend. Das Grabmal scheint im 15. Jahrh. umgebaut worden
zu sein und hat seitdem noch einigemal bedeutende bauliche Verände-
rungen
erfahren. Als einzige aber bedeutende Schwierigkeit bleibt
nach I Sam. 10, 2, dass die Grenzlinie zwischen den Stämmen
Juda und Benjamin über diesen Punkt führen müsste, was aus
vielen Gründen unmöglich ist. Das Grab lag wahrscheinlich im
Norden von Jerusalem.

Wir ziehen auf der grossen Pilgerstrasse weiter und erreichen
in 13 Min. die Höhe gegenüber von Bethlehem. Links von der Höhe
führt ein Weg zwischen Mauern in 12 Min. zum sogenannten
Davidsbrunnen. Hier finden sich drei in den Felsen gehauene
Cisternen, von denen die südlichste die wichtigste ist. Es stand
einst ein Gebäude hier, vielleicht ein Kloster. Nach der Tra-
dition
sind hier die Cisternen am Thore Bethlehems zu suchen,
aus welchen drei kühne Männer, indem sie sich durch das Lager
der Philister schlichen, dem David Wasser holten (II Sam. 23,
1417). Nach mancherlei Schwankungen wurden seit dem Ende
des 15. Jahrh.
stets diese Cisternen als Schauplatz der dort erzähl-
ten
Begebenheit gezeigt. Die Frage, ob unter jenen Cisternen die
auf der Nordseite von Bethlehem gelegenen gemeint seien, lässt
sich erst dann beantworten, wenn festgestellt sein wird, wo Adullam
zu suchen ist (vgl. S. 267). Die Cisternen haben heute wenig
Wasser. Die Aussicht auf Bethlehem, das jenseit des Johannis-
brotthales
(Wâdi el-Charrûbe)
liegt, ist von hier aus malerisch.
Dem Fremden fällt beim ersten Blick die sorgfältige, auf Terrassen
betriebene Bodencultur auf; der Pflanzen- und Baumwuchs ist
hier, theilweise in Folge grösseren Fleisses der Bewohner, üppiger,
als in den näheren Umgebungen von Jerusalem.

Bethlehem. Geschichtliches. In dem Namen der Stadt liegt eine ge-
sunde
Volkstradition vor, da er sich durch Jahrtausende hindurch bis
heute stets gleich erhalten hat (arab. bêt lahem). Im Hebräischen bezeich-
net
der Name Brotort, oder allgemeiner Speiseort und rührt wohl
daher, dass die Gegend um Bethlehem sich schon im Alterthum gegen-
über
den umliegenden Einöden (Wüsten, I Sam. 17, 28) durch Frucht-
barkeit
auszeichnete. Daher hatte es auch den gleichbedeutenden Bei-
namen
Ephrata (Micha 5, 1 ). Wir erfahren aus den Berichten der Bibel,
dass die Bewohner Getreidefelder und Weinberge besassen, dass sie Schaf-
und Ziegenheerden hatten und Käse fertigten (I Sam. 16, 20; 17, 18). In
Bethlehem spielt die liebliche Idylle des Buches Ruth, welches die Ein-
leitung
zur Geschichte David’s bildet. Diesem Könige, den namentlich
die späteren Zeiten zu einer idealen Gestalt machten, verdankt die früher
unbedeutende Ortschaft recht eigentlich ihre Berühmtheit und Grösse.
Den Propheten war Bethlehem besonders als Heimath der davidischen
Familie ein geweihter Ort; auch die andern berühmt gewordenen Glieder


Und du Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Tausenden
in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, welches
Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.